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Beitragsexplosion in der Private Krankenversicherung (PKV) - Was tun? Wie damit umgehen

Macht ein Versichererwechsel oder Tarifwechsel Sinn???

Beitragssteigerung Private Krankenversicherung im Vergleich zur GKV

Beitragssteigerung Private Krankenversicherung im Vergleich zur GKV mit Beitragsrückerstattung

BITTE AUF KEINEN FALL NUR AUFGRUND DER BEITRAGSSTEIGERUNG DIE PRIVATE KRANKENVERSICHERUNG WECHSELN! Sie verlieren den größten Teil Ihrer Altersrückstellungen. Auch das Risiko einer erneuten Gesundheitsprüfung darf nicht unterschätzt werden. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein branchenweites Phänomen: Deutliche Beitragsanpassungen sind kein reines PKV-Problem. Sie finden aktuell aufgrund von Inflation und Kostensteigerungen im Gesundheitswesen auch in der GKV statt.
  • Die reale Belastung ist geringer: Für Angestellte ist die tatsächliche monatliche Mehrbelastung viel niedriger als die angekündigte Summe. Ihr Arbeitgeber trägt 50 % der Erhöhung, und auch die Beitragsrückerstattung muss gegengerechnet werden.
  • Der Verlust von Altersrückstellungen: Ein Wechsel des Versicherers ist fast immer die teuerste Option. Dabei geht der Großteil der über Jahre angesparten Altersrückstellungen verloren, die für stabile Beiträge im Alter entscheidend sind.
  • Vorsicht vor Kurzschlussreaktionen: Emotionale und überstürzte Entscheidungen, wie ein unüberlegter Tarif- oder Anbieterwechsel, führen langfristig oft zu höheren Kosten und schlechteren Leistungen.

In diesem Artikel möchten wir uns der zu erwartenden Beitragssteigerung in beiden Krankenversicherungssystemen widmen. Der Artikel baut sich wie folgt auf:

1) Warum steigen die Beiträge überhaupt - in PKV und GKV?

2) Wie hoch sind meine tatsächlichen Mehrkosten als Angestellter wirklich?

3) Kann ich nicht wenigstens in einen günstigeren PKV-Tarif wechseln?

4) Beitragserhöhung erhalten? Ihr 3-Schritte-Plan für einen klaren Kopf

 

Warum steigen die Beiträge überhaupt – in PKV und GKV?

Wie so häufig kommt es auch dieses Jahr wieder zu Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) und der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)

  • Wie soll man damit umgehen?
  • Ist das normal?
  • Wäre es unter dem Gesichtspunkt eventuell besser, in die Private Krankenversicherung oder Gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln?
  • Wäre es eventuell sogar besser gewesen, in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben oder wieder in die GKV zurückzukehren?

Dieser Artikel soll Ihnen helfen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Unser erster Tipp: Bleiben Sie ruhig. In der Emotion werden selten die richtigen Entscheidungen getroffen.

Was ist die Ausgangslage der Beitragserhöhung in der Krankenversicherung?

In den letzten Tagen gab es vermehrt Presseartikel, die sich mit der zu erwartenden Beitragssteigerung der PKV beschäftigen (Handelsblatt, Tagesschau, Focus, …). Auch der PKV-Verband hat sich eindeutig zur Beitragssteigerung geäußert und diese ausführlich begründet. Die Beiträge in der Privaten Krankenversicherung werden im Schnitt um ca. 12 % steigen. Es wird Tarife geben, die keine oder nur eine geringe Steigerung haben, es wird aber auch deutlich höhere Steigerungen geben.

Doch wie sieht es in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus? Auch hier werden Beitragssteigerungen für Versicherte oberhalb der Versicherungspflichtgrenze von über 10 % erwartet (Deutsche Rentenversicherung, Frankfurter Rundschau, ZDF).

Wir werden somit in beiden Systemen deutliche Beitragssteigerungen erhalten. Es ist nicht ein System in Schieflage, beide Systeme der Krankenversicherung sind betroffen.

Woran liegen die Beitragssteigerungen in der Gesetzlichen und in der Privaten Krankenversicherung?

Hierfür gibt es viele Gründe:

Wir hatten in den letzten Jahren eine hohe Inflation, die zu hohen Lohnabschlüssen führte. 

In den letzten Jahren kam es regelmäßig zu hohen Lohnabschlüssen. Diese lagen teilweise bei 7 %. Auch der Medizinbereich ist hiervon betroffen. Es ist somit logisch, dass die Preise der Krankenversicherung steigen, wenn die Kosten der Versorgung steigen. Dies konnte im Voraus nicht kalkuliert werden. Es handelt sich somit um einen Nachholeffekt aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre. Wir gehen davon aus, dass dieser auch in den nächsten Jahren weiter stattfindet. 

 

Krankenversicherung Lohnentwicklung Inflation 2020 bis 2024

Krankenversicherung Lohnentwicklung Inflation 2020 bis 2024

 

Quelle Statista

Unter anderem mit Corona haben wir eine neue Krankheit, die zu wesentlichen Kostensteigerungen geführt hat.

Grundsätzlich kalkulieren Private Krankenversicherungen nur mit schon bekannten Daten. Wenn neue Erkrankungen oder neue medizinische Möglichkeiten vorkommen, müssen diese nachträglich und damit beitragserhöhend kalkuliert werden. 

Die Lebenserwartung steigt.

Grundsätzlich kalkulieren Private Krankenversicherungen nur mit schon bekannten Daten. Wenn die Lebenserwartung steigt, muss dies nachträglich in die Kalkulation beitragserhöhend einfließen.

Krankenversicherung Lebenserwartung destatis

Krankenversicherung Lebenserwartung destatis

Quelle: destatis

Die Demographie macht es der Gesetzlichen Krankenversicherung zusätzlich schwer. Die PKV kann die Lösung sein.

 

Beratung Private Krankenversicherung - wir berücksichtigen auch die Bevölkerungspyramide Demographie im Jahr 2024

Private Krankenversicherung PKV Bevölkerungspyramide Demographie im Jahr 2024

 

In der Gesetzlichen Krankversicherung werden keine Rücklagen für das Alter gebildet. Dies führt in der Folge dazu, dass die Anpassungen im Umlagesystem in Zukunft voraussichtlich höher sind. In der Statistik sind die teuren Krankheitsjahre die letzten Lebensjahre. Da die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ohne Rücklagen arbeitet und alles Geld sofort ausgibt, wirkt sich ein höherer Anteil von älteren Versicherten sehr schlecht auf die zukünftigen Krankenversicherungsbeiträge der GKV aus (das ist in der Privaten Krankenversicherung (PKV) ganz anders! Hier ist das System durch Rücklagen ausfinanziert).

Heute versuchen wir schon verzweifelt, das System der GKV am Laufen zu halten. Es werden hohe Milliardenbeträge durch Steuermittel von PKV und GKV Versicherten zugeschossen. Gleichzeitig werden Leistungen gekürzt und die Arten der Beitragserhebung verbreitert.

Bevölkerungspyramide Demographie im Jahr 2055 - relevante Daten für die PKV-Beratung

Private Krankenversicherung PKV Bevölkerungspyramide Demographie im Jahr 2055

Diese Finanzierung der Gesetzliche Krankenversicherung der heutigen Form wird auf Dauer nicht funktionieren. In den nächsten 30 Jahren wird die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) mit dem heutigen Leistungsniveau und mit den heutigen Beiträgen nicht mehr finanzierbar sein. 

Die Alterspyramide / Demographie spielt in der Privaten Versicherung (PKV) aufgrund des Anwartschaftsdeckungsverfahrens und der darin gebildeten Rücklagen keine Rolle.  Eine Beitragssteigerung heute wirkt sich aufgrund der dadurch höher gebildeten Altersrückstellungen somit positiv für die Zukunft aus.

Private Krankenversicherung (PKV) Beratung - so funktioniert die kollektiven Alterungsrückstellung

Private Krankenversicherung Rücklagen fürs Alter (PKV)

 

Beratung für PKV - Kapitalaufbau grafisch dargestellt

Private Krankenvollversicherung Sparen

Wie hoch sind meine tatsächlichen Mehrkosten als Angestellter wirklich?

Auch wir sind von Beitragserhöhungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) betroffen!

Beitragssteigerungen fühlen sich immer schlecht an. Besonders, wenn diese deutlich ausfallen, kommt man schnell ins Grübeln. Die Verlockung, alles auf den Prüfstand zu stellen, ist dann groß. Oftmals vergisst man dann die Jahre ohne Beitragsanpassung. Auch fehlt einem oft der Vergleich zu anderen Versicherern oder auch zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Gerade in der GKV wird einem das Gefühl vermittelt, dass hier kaum Beitragssteigerungen stattfinden. Dies ist jedoch nur ein Gefühl, da diese oft versteckt über die Gehaltsabrechnung im Rahmen der Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) stattfindet und nicht zwingend über eine Anpassung des prozentualen Beitragssatzes. Aus dem Grund haben wir einige Zahlen aufbereitet und diese transparent gemacht.

In der aufbereiteten Grafik haben wir den Beitragsverlauf einer realen Privaten Krankenversicherung (PKV) eines unserer Kunden neben den Beitragsverlauf der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gestellt.

BeitragsjahrBeitrag PKVPauschalleistungenPKV-Beitrag nach RückerstattungHöchstbeitrag GKV + Pflege
2011574,91 €- €574,91 €657,11 €
2012621,51 €1.513,98 €495,35 €677,03 €
2013622,37 €2.018,64 €

454,15 €

700,88 €
2014624,81 €2.523,30 €414,54 €720,90 €
2015627,24 €3.027,96 €374,91 €743,74 €
2016627,24 €3.027,96 €374,91 €775,46 €
2017635,15 €- €635,15 €804,59 €
2018635,84 €1.513,98 €509,68 €814,20 €
2019750,65 €2.398,64 €550,76 €857,59 €
2020819,76 €3.215,40 €551,81 €890,63 €
2021821,27 €3.858,48 €499,73 €928,80 €
2022826,94 €3.858,48 €505,40 €933,64 €
2023851,95 €3.858,48 €540,41 €977,55 €
2024850,00 €- €850,00 €1.050,53 €
Beitragssteigerung Private Krankenversicherung im Vergleich zur GKV

Beitragssteigerung Private Krankenversicherung im Vergleich zur GKV mit Beitragsrückerstattung

Was fällt hierbei auf?

Der Beitrag der Privaten Krankenversicherung (PKV) nähert sich dem Beitrag der gesetzlichen Versicherung an. In die Betrachtung fließt ein, dass es Beitragsrückerstattungen gab (blauer Balken). Diese waren nur in der PKV in dieser Höhe möglich und werden beim Vergleich oft vergessen. Auch ist der Schutz in der Privaten Krankenversicherung (PKV) in den meisten Bereichen deutlich umfangreicher als in der Gesetzlichen Versicherung (GKV). Das Thema Zahnersatz, freie Krankenhauswahl oder Einbettzimmer mit Wahlarztbehandlung gibt es in der GKV nicht. Auch ist das Leistungsniveau der Privaten Krankenversicherung (PKV) vertraglich vereinbart gleichbleibend. In der Gesetzlichen Versicherung (GKV) schreibt das SGB V die Leistungen vor. Diese werden somit stetig nach Kassenlage geändert. Unter anderem sieht man dies durch die Reformgesetze und Kürzungen der vergangenen Jahre.

Kann ich nicht wenigstens in einen günstigeren PKV-Tarif wechseln?

Antwort: Teilweise schon! Aber was wird gewonnen? Es wird nur beim Sparen und den Rücklagen gespart. Das führt zu deutlich höheren Beitragssteigerungen in der Zukunft. Unterm Strich schaden Sie sich mit dem günstigeren Tarif nur selbst.

Zudem teilen sich Angestellte den aktuellen Beitrag der PKV mit dem Arbeitgeber. Dieser trägt somit die Hälfte der Beitragssteigerung. Die Beitragsrückerstattung erhalten Sie als Arbeitnehmer jedoch meist zu 100 %, ohne sie mit dem Arbeitgeber zu teilen. Durch diese beiden Faktoren relativiert sich der Eigenanteil der Beitragserhöhung.

Ein Tarifwechsel spart bei Angestellten meist nur dem Arbeitgeber Geld. Wir warnen vor einem überstürzten Wechsel nach § 204 VVG. Besonders warnen wir vor Anbietern, die dies zum Geschäftsmodell gemacht haben. Die reale Ersparnis des Arbeitnehmers ist aufgrund der geringeren Altersrückstellungen nur kurzfristig. Auch spart der Arbeitnehmer nur seinen Anteil - die Beitragsrückerstattung ein. Dieser Betrag ist sehr gering (vergleiche Rechnung anbei). Die Gebühren für den Tarifwechsel sind auf die Gesamtersparnis durch den Tarifwechsel, auch des Arbeitgeberanteils, zu bezahlen. Wir kennen mathematisch wenige Fälle, bei denen das Sinn gemacht hat. 

Musterrechnung ohne Steuer, stark vereinfacht:

Aktueller Beitrag PKV750,00 € 
Zukünftiger Beitrag PKV900,00 € 
Differenz durch Erhöhung150,00 € 
   
Aktueller Eigenanteil am Beitrag 1/2375,00 € 
Aktueller Arbeitgeberanteil am Beitrag 1/2375,00 € 
   
Zukünftiger Eigenateil am Beitrag 1/2450,00 € 
Zukünftiger Arbeitgeberanteil am Beitrag 1/2450,00 € 
   
Differenz Erhöhung gesamt150,00 € 
Selbstzutragender Anteil an Erhöhung75,00 €maximale Beitragsmehrmals
   
Aktuelle Beitragsrückerstattung 3 Beiträge / Jahr187,50 € 
Zukünftige Beitragsrückerstattung 3 Beiträge / Jahr225,00 € 
Differenz pro Monat37,50 € 
   
Reale Beitragserhöhung37,50 €übliche Beitragsmehrlast

Bei einer Beitragserhöhung von 150 Euro im Monat haben Sie nur zwischen 75 Euro und 37,5 Euro selbst zu finanzieren. Den Rest übernimmt Ihr Arbeitgeber und ggf. die Beitragsrückerstattung. Die Steigerung ist somit überschaubarer als sie zuerst scheint. 

Wechsel des PKV Anbieters

Den Wechsel der Privaten Krankenversicherung zu einem anderen PKV-Versicherer stehen wir sehr kritisch gegenüber. Der einzige Grund für einen Wechsel könnte aus unserer Sicht die Leistungsqualität des aktuellen Tarifes sein. Wenn Ihr aktueller Tarif existenzielle Leistungslücken hat, macht ein Wechsel ggf. Sinn. Dann macht es aber meist mehr Sinn, beim aktuellen Anbieter in einen Tarif mit höheren Leistungen zu wechseln, um die gesamten schon gebildeten Altersrückstellungen zu behalten.

Mit einem Wechsel verlieren Sie einen großen Teil Ihrer Altersrückstellungen und zusätzlich erfolgt eine erneute Gesundheitsprüfung. Sie kaufen sich damit höhere Risiken ein und werden voraussichtlich dauerhaft dadurch keine niedrigeren, sondern höhere Krankenversicherungsbeiträge zahlen müssen. 

Beitragserhöhung erhalten? Ihr 3-Schritte-Plan für einen klaren Kopf

Ein Brief mit einer Beitragsanpassung fühlt sich oft wie ein Kontrollverlust an. Die gute Nachricht ist: Sie sind nicht machtlos. Anstatt überstürzt zu handeln, können Sie die Situation systematisch und rational bewerten. Die folgenden drei Schritte geben Ihnen die Kontrolle zurück und helfen Ihnen, die richtige Entscheidung für Ihre finanzielle Zukunft zu treffen.

Schritt 1: Den Brief genau analysieren

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und lesen Sie das Schreiben Ihres Versicherers Wort für Wort. Oft stecken die wichtigen Details im Kleingedruckten. Konzentrieren Sie sich auf diese Fragen:

  • Was genau wird erhöht? Handelt es sich um eine reine Erhöhung des Monatsbeitrags oder wird gleichzeitig auch Ihr Selbstbehalt angepasst?
  • Welche Tarifbausteine sind betroffen? Betrifft die Erhöhung nur den Haupttarif oder auch Zusatztarife wie den für den stationären Bereich?
  • Ab wann gilt die Änderung? Notieren Sie sich das Datum, ab dem der neue Beitrag fällig wird.

Diese präzise Analyse ist die Grundlage für den nächsten Schritt und verhindert, dass Sie Äpfel mit Birnen vergleichen.

Schritt 2: Ihre tatsächliche Mehrbelastung berechnen

Die Zahl, die im Brief steht, ist nicht die Summe, die Ihnen am Ende tatsächlich mehr vom Konto abgeht. Gerade für Angestellte ist die reale Mehrbelastung oft überraschend gering. Rechnen Sie wie folgt:

  1. Nehmen Sie die angekündigte monatliche Erhöhung.
  2. Ziehen Sie davon 50 % ab, denn diesen Anteil übernimmt Ihr Arbeitgeber.
  3. Berücksichtigen Sie Ihre durchschnittliche Beitragsrückerstattung der letzten Jahre und ziehen Sie einen anteiligen Monatsbetrag davon ab.

(Tipp: Nutzen Sie unsere Vergleichstabelle aus dem vorherigen Abschnitt, um die Berechnung visuell nachzuvollziehen.)

Sie werden feststellen: Die tatsächliche Summe ist oft nur ein Bruchteil dessen, was der erste Schreck vermuten ließ.

Schritt 3: Langfristig denken und den Wert abwägen

Fragen Sie sich nun, mit der realen, oft kleinen Mehrbelastung im Kopf, ganz ehrlich:

  • Steht dieser Betrag im Verhältnis zu den überlegenen Leistungen meines Tarifs (z.B. Einbettzimmer, freie Arztwahl, hochwertige Zahnversorgung), die ich in der GKV nicht hätte?
  • Wie viel ist mir die Sicherheit wert, dass meine über Jahre angesparten Altersrückstellungen erhalten bleiben – mein wichtigstes Polster für stabile Beiträge im Alter?

Dieser rationale Abgleich von Kosten und Nutzen führt fast immer zu dem Schluss, dass ein Verbleib im bewährten Tarif die mit Abstand klügste und wirtschaftlichste Entscheidung ist.

FAQ - die häufigsten Fragen und Antworten zu einer PKV-Beitragserhöhung

 

Mein Beitrag ist gerade um 100 € gestiegen! Ist das nicht reine Abzocke von meinem Versicherer?

Dieser Gedanke ist absolut verständlich und der Ärger darüber ist berechtigt. "Abzocke" ist es aber nicht. Ihr Versicherer darf die Beiträge nicht willkürlich erhöhen. Jede Anpassung muss von einem unabhängigen, mathematischen Treuhänder geprüft und genehmigt werden. Die Gründe sind fast immer gestiegene Kosten im Gesundheitswesen (durch Inflation, neue Behandlungen etc.), die alle – auch die gesetzlichen Kassen – betreffen. Ihr Versicherer reicht diese gestiegenen Kosten nur an Sie weiter.

Die GKV wirkt viel stabiler. Ist die Beitragserhöhung nicht der Beweis, dass die PKV eine Falle ist?

Das ist der entscheidende Trugschluss. Die Beitragsanpassungen in der GKV sind nur weniger sichtbar. Sie passieren oft "versteckt" jedes Jahr am 1. Januar, wenn die Beitragsbemessungsgrenze steigt. Dadurch zahlen Besserverdiener automatisch mehr, ohne dass sich der Prozentsatz ändert. Die PKV passt ihre Beiträge seltener, dafür aber in größeren Sprüngen an – das fühlt sich schlimmer an, ist über die Jahre gerechnet aber oft nicht teurer. Wie unser Beispiel im Artikel zeigt, kann der PKV-Beitrag unter dem Strich sogar günstiger sein.

Im Internet werben Firmen damit, meinen Beitrag durch einen Tarifwechsel (§ 204 VVG) zu senken. Warum warnen Sie davor?

Eine sehr wichtige Frage. Das Recht auf einen Tarifwechsel ist wertvoll, aber die Geschäftsmodelle einiger "Tarifoptimierer" sind gefährlich. Sie sparen kurzfristig oft nur auf dem Papier. Als Angestellter sparen Sie meist nur dem Arbeitgeber Geld, während Sie selbst auf wertvolle Beitragsrückerstattungen verzichten und die Gebühren für den Wechsel zahlen müssen. Langfristig schaden Sie sich, weil Sie für den günstigeren Beitrag oft weniger Altersrückstellungen bilden. Ein solcher Wechsel lohnt sich mathematisch fast nie und schwächt Ihre Position im Alter.

Mein Arbeitgeber zahlt zwar die Hälfte, aber frisst die Erhöhung nicht meine ganze Beitragsrückerstattung auf?

Ein sehr guter Punkt, der oft übersehen wird. Ja, die Beitragserhöhung reduziert den Puffer, den Sie durch die Rückerstattung haben. Aber genau dafür ist die Rückerstattung auch da: Sie ist eine Belohnung für gesundheitsbewusstes Verhalten, die hilft, Beitragsanpassungen abzufedern. Die entscheidende Rechnung ist: Selbst wenn die Rückerstattung sinkt oder wegfällt, ist Ihre reale Mehrbelastung durch den 50%-Anteil des Arbeitgebers immer noch deutlich geringer als die Summe, die im Brief steht.

Was ist die wichtigste Botschaft, die ich aus einer Beitragserhöhung mitnehmen sollte?

Die wichtigste Botschaft ist: Eine Beitragserhöhung heute ist eine Investition in die Stabilität von morgen. Ein Teil der Erhöhung fließt direkt in Ihre persönlichen Altersrückstellungen. Sie füllen also Ihren eigenen "Spartopf" für stabile Beiträge im Alter weiter auf. Während die GKV im Umlagesystem auf ein demografisches Problem zusteuert, ist Ihr PKV-Vertrag durch diese Rücklagen solide ausfinanziert. Panik und kurzfristige Wechsel sind daher fast immer der falsche Weg.

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